Spidla droht mit Roter Karte
Die Glaubwürdigkeit der EU-Kommission steht auf dem Spiel: Ausgerechnet der Weltfußballverband FIFA will das vor 13 Jahren vom Europäischen Gerichtshof gefällte Bosman-Urteil kippen und eine Begrenzung von ausländischen Spielern in nationalen Klubs erreichen.
Wenn es nach dem Willen der FIFA-Verantwortlichen geht, dann wären in Kürze in den Fußballteams nur noch fünf ausländische Spieler zugelassen. Anlässlich des Kongresses in Sydney sprach sich die Mehrzahl der FIFA-Delegierten für die Einführung einer sogenannten 6+5-Regel aus. Demnach dürften in einem Team von 2012 an höchstens fünf ausländische Spieler stehen, die Mehrzahl der Kicker muss einen nationalen Pass vorweisen können. Auf diese Weise will der Weltverband die Qualität der nationalen Nachwuchsförderung verbessern helfen.
Und die Argumente der FIFA-Verantwortlichen sind nachvollziehbar: Die Ausbildung junger Spieler kostet den Vereinen – über die Jahre gerechnet – sehr, sehr viel Geld. Einige gutbetuchte Klubs haben seit dem Bosman-Urteil verständlicherweise auf dem Gebiet der Nachwuchsförderung ihr Engagement klammheimlich zurückgefahren und investieren vor allem in fertige ausländische Profis. Legionäre sind inzwischen auch für „ärmere“ Profivereine aufgrund des grenzenlosen Fußballer-Tourismus in Europa erschwinglich und rechnen sich letztlich günstiger als eine jahrzehntelange Anlage in eigene Talente. So lässt sich auch erklären, dass die Reserveteams internationaler Spitzenvereine in ihren Ligen eine eher durchschnittliche Rolle spielen. Sie werden teilweise nur noch künstlich und mit Alibifunktion am Leben erhalten. Der Grund: Die Nachwuchsförderung steht in den nationalen Statuten festgeschrieben und kann im Verletzungsfalle Millionenstrafen nach sich ziehen.
Unter dem Deckmäntelchen einer angeblichen „Diskriminierung“ zieht nun die EU-Kommission gegen die Pläne der FIFA zu Felde und kündigte an, sich gegen den neuen „Protektionismus“ wehren zu wollen. So soll das Thema nach ND-Informationen bei einem Treffen eines neuen Ausschuss, der Fragen der Arbeitswelt im Profifußball diskutieren soll, in dieser Woche in Brüssel eine wichtige Rolle gespielt haben, obwohl es zunächst nicht auf der Tagesordnung zu finden war. Ursprünglich sollte es in der Debatte am Dienstag, an der neben den EU-Kommissaren Vladimír Špidla (Beschäftigung und Soziales) und Ján Figel (Bildung, Kultur und Jugend) Vertreter der internationalen Spielergewerkschaft FIFPro, des Verbandes der europäischen Profi-Fußball-Ligen EPFL sowie der Vereinigung der Europäischen Fußballvereine (ECA) teilnahmen, über Mindestanforderungen für die Verträge von Profisportlern gehen.
Doch die Ankündigung der FIFA brachte nun Unruhe und verwies die eigentliche Tagesordnung zur Nebensache, zumal auch UEFA-Präsident Michel Platini im Vorfeld der FIFA-Tagung seine Unterstützung für eine Begrenzung von ausländischen Spielern in nationalen Vereinen signalisierte. Mit Blick auf unseren ostdeutschen Bundesligisten Energie Cottbus, bei dem zeitweilig nicht ein einziger deutscher Spieler in Pflichtspielen zum Einsatz kam, regte Platini in seiner sarkastischen Art an, darüber nachzudenken, ob Cottbus nicht auch in der polnischen Liga antreten könne...
Spidla machte unterdessen deutlich, dass die Kommission einer Beschränkung des Einsatzes von ausländischen Spielern nicht tatenlos zusehen werde. Sie torpediere den freien Verkehr von Arbeitskräften in Europa, begründete er und kündigte Vertragsverletzungsverfahren gegen jene Mitgliedsstaaten an, die der Einführung dieser Regel zustimmen sollten.
Wenn es nach dem Willen der FIFA-Verantwortlichen geht, dann wären in Kürze in den Fußballteams nur noch fünf ausländische Spieler zugelassen. Anlässlich des Kongresses in Sydney sprach sich die Mehrzahl der FIFA-Delegierten für die Einführung einer sogenannten 6+5-Regel aus. Demnach dürften in einem Team von 2012 an höchstens fünf ausländische Spieler stehen, die Mehrzahl der Kicker muss einen nationalen Pass vorweisen können. Auf diese Weise will der Weltverband die Qualität der nationalen Nachwuchsförderung verbessern helfen.
Und die Argumente der FIFA-Verantwortlichen sind nachvollziehbar: Die Ausbildung junger Spieler kostet den Vereinen – über die Jahre gerechnet – sehr, sehr viel Geld. Einige gutbetuchte Klubs haben seit dem Bosman-Urteil verständlicherweise auf dem Gebiet der Nachwuchsförderung ihr Engagement klammheimlich zurückgefahren und investieren vor allem in fertige ausländische Profis. Legionäre sind inzwischen auch für „ärmere“ Profivereine aufgrund des grenzenlosen Fußballer-Tourismus in Europa erschwinglich und rechnen sich letztlich günstiger als eine jahrzehntelange Anlage in eigene Talente. So lässt sich auch erklären, dass die Reserveteams internationaler Spitzenvereine in ihren Ligen eine eher durchschnittliche Rolle spielen. Sie werden teilweise nur noch künstlich und mit Alibifunktion am Leben erhalten. Der Grund: Die Nachwuchsförderung steht in den nationalen Statuten festgeschrieben und kann im Verletzungsfalle Millionenstrafen nach sich ziehen.
Unter dem Deckmäntelchen einer angeblichen „Diskriminierung“ zieht nun die EU-Kommission gegen die Pläne der FIFA zu Felde und kündigte an, sich gegen den neuen „Protektionismus“ wehren zu wollen. So soll das Thema nach ND-Informationen bei einem Treffen eines neuen Ausschuss, der Fragen der Arbeitswelt im Profifußball diskutieren soll, in dieser Woche in Brüssel eine wichtige Rolle gespielt haben, obwohl es zunächst nicht auf der Tagesordnung zu finden war. Ursprünglich sollte es in der Debatte am Dienstag, an der neben den EU-Kommissaren Vladimír Špidla (Beschäftigung und Soziales) und Ján Figel (Bildung, Kultur und Jugend) Vertreter der internationalen Spielergewerkschaft FIFPro, des Verbandes der europäischen Profi-Fußball-Ligen EPFL sowie der Vereinigung der Europäischen Fußballvereine (ECA) teilnahmen, über Mindestanforderungen für die Verträge von Profisportlern gehen.
Doch die Ankündigung der FIFA brachte nun Unruhe und verwies die eigentliche Tagesordnung zur Nebensache, zumal auch UEFA-Präsident Michel Platini im Vorfeld der FIFA-Tagung seine Unterstützung für eine Begrenzung von ausländischen Spielern in nationalen Vereinen signalisierte. Mit Blick auf unseren ostdeutschen Bundesligisten Energie Cottbus, bei dem zeitweilig nicht ein einziger deutscher Spieler in Pflichtspielen zum Einsatz kam, regte Platini in seiner sarkastischen Art an, darüber nachzudenken, ob Cottbus nicht auch in der polnischen Liga antreten könne...
Spidla machte unterdessen deutlich, dass die Kommission einer Beschränkung des Einsatzes von ausländischen Spielern nicht tatenlos zusehen werde. Sie torpediere den freien Verkehr von Arbeitskräften in Europa, begründete er und kündigte Vertragsverletzungsverfahren gegen jene Mitgliedsstaaten an, die der Einführung dieser Regel zustimmen sollten.
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