Zulassung von Steaks geklonter Tiere?
In der EU wird über die Zulassung von Importen von Lebensmitteln beraten, die aus geklonten Tieren gewonnen wurden. Noch ist die Entscheidung nicht gefallen. Auch bei den Lebensmittelkontrolleuren gibt es ein Hin und Her.
Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) hat am Donnerstag ihr Gutachten zu Lebensmitteln aus geklonten Rindern und Schweinen vorgelegt. Darin kommt die EFSA zu dem Ergebnis, dass es Risiken für Klone und ihre Mütter gebe. Die geringe Anzahl aussagekräftiger Studien lasse aber nur eine »unzureichende Risikobewertung« zu. Außerdem gebe es »keine Anzeichen dafür, dass es Unterschiede im Hinblick auf die Lebensmittelsicherheit für Fleisch und Milch von geklonten Tieren und deren Nachkommen im Vergleich mit konventionell gezüchteten Tieren gibt«, erklärte der Vorsitzende des Wissenschaftlichen Ausschusses der EFSA, Vittorio Silano. Die Behörde empfiehlt, die Gesundheit von Klonen weiter zu untersuchen. Auch sollte man weitere für die Nahrungsmittelproduktion genutzte Tierarten beobachten, von denen Klone produziert werden. Das Votum der EFSA ist Grundlage für die Entscheidung der EU-Kommission. Gesundheitskommissarin Androula Vassiliou will laut einer Sprecherin zunächst eine Meinungsumfrage bei europäischen Bürgern abwarten und sich dann im Herbst äußern.
Es gibt kaum Zweifel, dass das für September angekündigte Eurobarometer zum Thema eine klare Ablehnung genmanipulierter Produkte zutage fördern wird. Ob dies aber entscheidend sein wird, bleibt fraglich. Denn sollten sich die Europäer gegen den Import geklonter Lebensmittel entscheiden, droht ein Handelsstreit mit den USA. Dort dürfen die umstrittenen Produkte seit Januar in Supermärkten verkauft werden. Experten zufolge dürfte es aber noch Jahre dauern, bis wirklich Milch und Fleisch von geklonten Tieren in die Kühltheken der Läden kommen.
Die in Bologna ansässige EFSA hatte sich schon im Vorfeld des Gutachtens wankelmütig präsentiert. In ihrer ersten Stellungnahme von Mitte Januar dieses Jahres hieß es, es gebe keine gesundheitlichen Risiken beim Genuss von Klonprodukten. Kurze Zeit später drang aus der Zentrale, dass man doch Bedenken habe. Zumindest könne dies aufgrund der dünnen Datenlage nicht ausgeschlossen werden.
Eindeutig kritisch äußerte sich die von der EU-Kommission eingesetzte »Ethikgruppe für Wissenschaft und neue Technologien« (EGE): Klontiere seien häufig gesundheitlich beeinträchtigt und die Erfolgsquote beim Klonen sei sehr gering. Außerdem lehnte die Gruppe das Klonen von Tieren für die Lebensmittelproduktion aus ethischen Erwägungen ab.
Das Hin und Her in der Lebensmittelbehörde erklärt sich wohl auch aus der Uneinigkeit der EU-Kommissare. Diese sind sich durchaus bewusst darüber, dass man, egal welche Entscheidung letztendlich gefällt wird, nur verlieren kann: Respektiert man die Skepsis der Bürger, droht ein Konflikt mit den USA. Erlaubt die Kommission hingegen die Einfuhr von Steaks geklonter Tiere, dann fügt sie ihrem angekratzten Image nach dem irischen Nein zum EU-Vertrag eine weitere Schramme hinzu.
Es gibt bereits einen Hinweis darauf, dass sich die Kommission wohl für letzteren Weg entscheiden wird: Anfang des Jahres hatte sie angekündigt, den Marktzulassungsprozess für »exotische« Lebensmittel beschleunigen zu wollen. In bestimmten Fällen könnten für deren Zulassung auch in Drittstaaten ausgestellte Zertifikate ausreichen. Nach Einschätzung der EU-Kommission gehört die deutsche Regierung zu den Befürwortern einer beschleunigten Marktzulassung für genmanipulierte Lebensmittel, auch wenn sich Minister Horst Seehofer (CSU) bisweilen als Bedenkenträger präsentiert.
Der Bundesverband »Menschen für Tierrechte« kritisierte am Donnerstag, dass mit der EFSA-Äußerung »der Weg zur Markteinführung von Klon-Produkten, die niemand braucht und die erhebliches Tierleid bedeuten, geebnet« werde. Es sei jetzt »notwendig, dieser Entwicklung einen Riegel vorzuschieben und das Klonen von Tieren zur Lebensmittelproduktion zu verbieten, und nicht – wie die EFSA fordere – noch mehr Forschung zu betreiben«, erklärte der Verbandsvorsitzende Kurt Simons. So hätten fast 3400 Versuche, Rinder zu klonen, nur in neun Prozent der Fälle zur Geburt lebender Kälber geführt, von denen mehrere kurz nach der Geburt gestorben seien.
Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) hat am Donnerstag ihr Gutachten zu Lebensmitteln aus geklonten Rindern und Schweinen vorgelegt. Darin kommt die EFSA zu dem Ergebnis, dass es Risiken für Klone und ihre Mütter gebe. Die geringe Anzahl aussagekräftiger Studien lasse aber nur eine »unzureichende Risikobewertung« zu. Außerdem gebe es »keine Anzeichen dafür, dass es Unterschiede im Hinblick auf die Lebensmittelsicherheit für Fleisch und Milch von geklonten Tieren und deren Nachkommen im Vergleich mit konventionell gezüchteten Tieren gibt«, erklärte der Vorsitzende des Wissenschaftlichen Ausschusses der EFSA, Vittorio Silano. Die Behörde empfiehlt, die Gesundheit von Klonen weiter zu untersuchen. Auch sollte man weitere für die Nahrungsmittelproduktion genutzte Tierarten beobachten, von denen Klone produziert werden. Das Votum der EFSA ist Grundlage für die Entscheidung der EU-Kommission. Gesundheitskommissarin Androula Vassiliou will laut einer Sprecherin zunächst eine Meinungsumfrage bei europäischen Bürgern abwarten und sich dann im Herbst äußern.
Es gibt kaum Zweifel, dass das für September angekündigte Eurobarometer zum Thema eine klare Ablehnung genmanipulierter Produkte zutage fördern wird. Ob dies aber entscheidend sein wird, bleibt fraglich. Denn sollten sich die Europäer gegen den Import geklonter Lebensmittel entscheiden, droht ein Handelsstreit mit den USA. Dort dürfen die umstrittenen Produkte seit Januar in Supermärkten verkauft werden. Experten zufolge dürfte es aber noch Jahre dauern, bis wirklich Milch und Fleisch von geklonten Tieren in die Kühltheken der Läden kommen.
Die in Bologna ansässige EFSA hatte sich schon im Vorfeld des Gutachtens wankelmütig präsentiert. In ihrer ersten Stellungnahme von Mitte Januar dieses Jahres hieß es, es gebe keine gesundheitlichen Risiken beim Genuss von Klonprodukten. Kurze Zeit später drang aus der Zentrale, dass man doch Bedenken habe. Zumindest könne dies aufgrund der dünnen Datenlage nicht ausgeschlossen werden.
Eindeutig kritisch äußerte sich die von der EU-Kommission eingesetzte »Ethikgruppe für Wissenschaft und neue Technologien« (EGE): Klontiere seien häufig gesundheitlich beeinträchtigt und die Erfolgsquote beim Klonen sei sehr gering. Außerdem lehnte die Gruppe das Klonen von Tieren für die Lebensmittelproduktion aus ethischen Erwägungen ab.
Das Hin und Her in der Lebensmittelbehörde erklärt sich wohl auch aus der Uneinigkeit der EU-Kommissare. Diese sind sich durchaus bewusst darüber, dass man, egal welche Entscheidung letztendlich gefällt wird, nur verlieren kann: Respektiert man die Skepsis der Bürger, droht ein Konflikt mit den USA. Erlaubt die Kommission hingegen die Einfuhr von Steaks geklonter Tiere, dann fügt sie ihrem angekratzten Image nach dem irischen Nein zum EU-Vertrag eine weitere Schramme hinzu.
Es gibt bereits einen Hinweis darauf, dass sich die Kommission wohl für letzteren Weg entscheiden wird: Anfang des Jahres hatte sie angekündigt, den Marktzulassungsprozess für »exotische« Lebensmittel beschleunigen zu wollen. In bestimmten Fällen könnten für deren Zulassung auch in Drittstaaten ausgestellte Zertifikate ausreichen. Nach Einschätzung der EU-Kommission gehört die deutsche Regierung zu den Befürwortern einer beschleunigten Marktzulassung für genmanipulierte Lebensmittel, auch wenn sich Minister Horst Seehofer (CSU) bisweilen als Bedenkenträger präsentiert.
Der Bundesverband »Menschen für Tierrechte« kritisierte am Donnerstag, dass mit der EFSA-Äußerung »der Weg zur Markteinführung von Klon-Produkten, die niemand braucht und die erhebliches Tierleid bedeuten, geebnet« werde. Es sei jetzt »notwendig, dieser Entwicklung einen Riegel vorzuschieben und das Klonen von Tieren zur Lebensmittelproduktion zu verbieten, und nicht – wie die EFSA fordere – noch mehr Forschung zu betreiben«, erklärte der Verbandsvorsitzende Kurt Simons. So hätten fast 3400 Versuche, Rinder zu klonen, nur in neun Prozent der Fälle zur Geburt lebender Kälber geführt, von denen mehrere kurz nach der Geburt gestorben seien.
0 Kommentare:
Kommentar veröffentlichen
Abonnieren Kommentare zum Post [Atom]
<< Startseite