Abzocke bei Roaming-Gebühren
Vor einem Jahr hatte EU-Kommissarin Viviane Reding (Foto: EU-Kommission) zum Angriff auf die hohen Roaming-Gebühren der Mobilfunkbetreiber geblasen. Den Verbrauchern versprach sie, bereits 2007 beruhigt in die Sommerferien fahren zu können. Tatsächlich sind die Kosten für Handy-Gespräche im Ausland in eher geringem Maße gesunken.
Eine dieser Tage in Brüssel vorgestellte Studie des europäischen Verbraucherschutzverbands BEUC sowie der französischen Organisation UFC-Que-Choisier kommt zu einem ernüchternden Ergebnis: Die Roaming-Gebühren für Mobiltelefonie im Ausland haben sich kaum geändert. Die Betreiber bieten seit der Ankündigung der EU-Kommission, dem Treiben per Dekret einen Riegel vorschieben zu wollen, ihren Kunden komplizierte Kombilösungen an. BEUC-Direktor Jim Murray spricht von Angeboten, die »primär der Verneblung« dienten. Einige Pakete rechneten sich für die Verbraucher nur, wenn sie jeden Monat aus dem Ausland Telefonate führten. Andere Angebote wären erst nach einer bestimmten Anrufzeit wirklich lukrativ oder nur dann, wenn die Kunden eine bestimmte Telefonfirma im Ausland anwählten.
In dem Papier wird den großen europäischen Mobilfunkbetreibern wie etwa T-Mobile, Vodafone und Orange zudem vorgeworfen, sich mit geheimen Absprachen gegen den Gesetzesvorschlag der EU-Kommission zur Senkung der Roaming-Gebühren wehren zu wollen, der eine Gebühren-Obergrenze vorschreiben soll. Roaming-Gebühren fallen an, wenn ein Handy-Besitzer etwa bei einem Besuch im Ausland über ein fremdes Netz telefonieren muss. Zu diesem Zweck schließen die Mobilfunkbetreiber miteinander Abkommen.
Die EU-Kommission hofft derweil auf die Vermittlung des deutschen Ratsvorsitzes, damit das Papier noch in diesem Jahr als Gesetz verabschiedet werden und Anfang 2008 in Kraft treten kann. Dazu wäre eine Einigung mit den Mitgliedstaaten bis spätestens Juni notwendig. Derzeit wird über eine verbindliche Obergrenze in Höhe von 49 bis 60 Cent je Ein-Minuten-Gespräch diskutiert. Das Thema steht auch auf der Tagesordnung des EU-Gipfels Anfang März.
Für Jim Murray ist die diskutierte Höchstgrenze zu hoch angesetzt. Er kritisiert vor allem die von der EU-Kommission vorgelegten Zahlen, wonach die durchschnittlichen Kosten für ein Gespräch im Ausland bei 1,15 Euro pro Minute liegen, während die tatsächlichen Kosten für die Mobilfunkbetreiber auf 10 bis 12 Cent beziffert werden. Die BEUC-Untersuchung habe dagegen ergeben, dass die Kosten für die Betreiber nicht mehr als fünf oder sechs Cent je Minute betragen.
Telekom-Chef René Obermann machte indes erneut deutlich, was er von einem gesetzlichen Eingriff der EU-Kommission hält: Es gebe in Sachen Roaming-Gebühren keinen derartigen Handlungsbedarf, sagte er, eine Regulierung sei nicht notwendig. Stattdessen setzt Obermann auf die Marktdynamik. Der Markt sei jung, die Preise »müssen sinken und werden sinken«. Die Mobilfunkbranche habe naturgemäß ein Interesse an fallenden Roaming-Preisen, weil dies auch zur ansteigenden Handy-Nutzung im Ausland beitragen werde. Wörtlich sagte der Telekom-Chef: »Dieses Spiel ist noch lange nicht zu Ende.«
Eine dieser Tage in Brüssel vorgestellte Studie des europäischen Verbraucherschutzverbands BEUC sowie der französischen Organisation UFC-Que-Choisier kommt zu einem ernüchternden Ergebnis: Die Roaming-Gebühren für Mobiltelefonie im Ausland haben sich kaum geändert. Die Betreiber bieten seit der Ankündigung der EU-Kommission, dem Treiben per Dekret einen Riegel vorschieben zu wollen, ihren Kunden komplizierte Kombilösungen an. BEUC-Direktor Jim Murray spricht von Angeboten, die »primär der Verneblung« dienten. Einige Pakete rechneten sich für die Verbraucher nur, wenn sie jeden Monat aus dem Ausland Telefonate führten. Andere Angebote wären erst nach einer bestimmten Anrufzeit wirklich lukrativ oder nur dann, wenn die Kunden eine bestimmte Telefonfirma im Ausland anwählten.
In dem Papier wird den großen europäischen Mobilfunkbetreibern wie etwa T-Mobile, Vodafone und Orange zudem vorgeworfen, sich mit geheimen Absprachen gegen den Gesetzesvorschlag der EU-Kommission zur Senkung der Roaming-Gebühren wehren zu wollen, der eine Gebühren-Obergrenze vorschreiben soll. Roaming-Gebühren fallen an, wenn ein Handy-Besitzer etwa bei einem Besuch im Ausland über ein fremdes Netz telefonieren muss. Zu diesem Zweck schließen die Mobilfunkbetreiber miteinander Abkommen.
Die EU-Kommission hofft derweil auf die Vermittlung des deutschen Ratsvorsitzes, damit das Papier noch in diesem Jahr als Gesetz verabschiedet werden und Anfang 2008 in Kraft treten kann. Dazu wäre eine Einigung mit den Mitgliedstaaten bis spätestens Juni notwendig. Derzeit wird über eine verbindliche Obergrenze in Höhe von 49 bis 60 Cent je Ein-Minuten-Gespräch diskutiert. Das Thema steht auch auf der Tagesordnung des EU-Gipfels Anfang März.
Für Jim Murray ist die diskutierte Höchstgrenze zu hoch angesetzt. Er kritisiert vor allem die von der EU-Kommission vorgelegten Zahlen, wonach die durchschnittlichen Kosten für ein Gespräch im Ausland bei 1,15 Euro pro Minute liegen, während die tatsächlichen Kosten für die Mobilfunkbetreiber auf 10 bis 12 Cent beziffert werden. Die BEUC-Untersuchung habe dagegen ergeben, dass die Kosten für die Betreiber nicht mehr als fünf oder sechs Cent je Minute betragen.
Telekom-Chef René Obermann machte indes erneut deutlich, was er von einem gesetzlichen Eingriff der EU-Kommission hält: Es gebe in Sachen Roaming-Gebühren keinen derartigen Handlungsbedarf, sagte er, eine Regulierung sei nicht notwendig. Stattdessen setzt Obermann auf die Marktdynamik. Der Markt sei jung, die Preise »müssen sinken und werden sinken«. Die Mobilfunkbranche habe naturgemäß ein Interesse an fallenden Roaming-Preisen, weil dies auch zur ansteigenden Handy-Nutzung im Ausland beitragen werde. Wörtlich sagte der Telekom-Chef: »Dieses Spiel ist noch lange nicht zu Ende.«
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