5 Millionen Jugendliche ohne Job - In vielen EU-Ländern sind vor allem junge Leute arbeitslos
Die französische Regierung versucht trotz anhaltender Massenproteste, den Kündigungsschutz für Berufseinsteiger abzuschaffen, um die Jugendarbeitslosigkeit zu senken. Auch die schwarz-rote Bundesregierung zielt in diese Richtung. Doch die Hire-and-Fire-Mentalität nützt nur den Betrieben, schafft kaum neue Jobs, entrechtet dafür Arbeitnehmer und schwächt die Sozialkassen.
Die Europa-Euphorie der Jugend hält sich in Grenzen, wie die jüngste Meinungsumfrage »Eurobarometer« zeigt. Kein Wunder. Die Arbeitslosigkeit gerade unter jungen Menschen zwischen 15 und 24 Jahren hat europaweit bedenkliche Ausmaße angenommen: In den »alten« EU-Ländern sind es mehr als 3,3 Millionen, die neuen EU-Staaten hinzugenommen mehr als fünf Millionen arbeitslose Jugendliche. Der internationale Vergleich der Quoten auf Basis von OECD-Daten zeigt dabei allerdings ein sehr differenziertes Bild.
Während in Dänemark lediglich rund 7,8 Prozent der Jugendlichen ohne Job sind, liegt die Quote in Griechenland mit 26,5 Prozent mehr als dreimal so hoch. Junge Menschen in Südeuropa sind viel häufiger von Beschäftigungslosigkeit betroffen als im Norden oder in der Mitte Europas. Ausnahmen dieses Nord-Süd-Gefälles sind Belgien und Finnland, wo ebenfalls nahezu jeder fünfte Jugendliche arbeitslos ist. In Frankreich und Spanien liegt die Quote bei 22, in Italien bei rund 24 Prozent. Aber generell ist die Jugendarbeitslosigkeit in allen Ländern höher als die der Gesamtgruppe der Erwerbsfähigen zwischen 15 und 64 Jahren.
Gemessen daran scheint das Problem in Deutschland mit einer Quote von rund 15 Prozent, deutlich unter EU-Durchschnitt, geringer zu sein. Zwei Punkte relativieren allerdings die Statistik: Die Studienzeiten sind In Deutschland länger als in anderen Ländern. Die jungen Leute erscheinen unter Umständen bis zum 30. Lebensjahr – oder noch länger – nicht im Zahlenmaterial. Außerdem sagt die Quote nichts darüber aus, welche Hürden deutsche Studenten im eigenen Land überwinden müssen, wenn sie nach einem Auslandsstudium auf Jobsuche gehen.
Auch die Länge der Übergangszeit zwischen Ausbildung und Anstellung ist aufschlussreich: In Frankreich etwa hatten laut einer Studie des »Vereins für die Einstellung von Führungskräften« nur 50 Prozent der Absolventen einer fünfjährigen Hochschulausbildung ein Jahr später eine Arbeit gefunden. Vergleichbar ist die Lage in Deutschland. Und ähnlich verhält es sich mit dem Übergang von der Schule in den Lehrberuf.
Die 25 EU-Gipfelteilnehmer hatten sich vorige Woche in Brüssel dazu verabredet, künftig jedem Jugendlichen sechs Monate nach Schulabschluss eine Ausbildungsstelle oder einen Job anzubieten. Einige Jahre später soll die Zeitspanne sogar noch um drei Monate sinken. Mit welchen Mitteln die Politiker europaweit Unternehmen dazu bringen wollen, ihren Ausbildungspflichten nachzukommen, das behielten die Staats- und Regierungschefs für sich.
Im Übrigen sind solche Zielstellungen nicht neu: Im Jahr 2000 hatten die Staatschefs in Lissabon bereits festgelegt, dass kein Jugendlicher in Europa länger als sechs Monate ohne Arbeits- oder Ausbildungsplatz bleiben soll. »Die Europäische Union als Ganzes kann hierzu lediglich Vorschläge machen und Empfehlungen geben, Ziele setzen«, erklärte unlängst die SPD-Europaabgeordnete Lissy Gröner. Die Umsetzung sei aber eine Sache der einzelnen Länder ...
Ob Hochschulabsolventen oder Schulabgänger, sie spielen in der Personalpolitik kleiner und großer Firmen trotzdem eine große Rolle. Immer mehr junge Leute betätigen sich als Zeitarbeiter oder werden als Praktikanten in der freien Wirtschaft regelrecht ausgequetscht. Die Bedingungen diktieren die Firmen ungeniert: Sie bieten ein »Höchstmaß an Selbstständigkeit«, aber bezahlen wollen sie dafür nichts. In manchen Ländern wird diese Ausbeutung sogar noch kräftig subventioniert. Warum sollten also die Unternehmen erst in teure Ausbildung investieren, wenn sie viel billiger gut ausgebildete Kräfte bekommen können?
Die Europa-Euphorie der Jugend hält sich in Grenzen, wie die jüngste Meinungsumfrage »Eurobarometer« zeigt. Kein Wunder. Die Arbeitslosigkeit gerade unter jungen Menschen zwischen 15 und 24 Jahren hat europaweit bedenkliche Ausmaße angenommen: In den »alten« EU-Ländern sind es mehr als 3,3 Millionen, die neuen EU-Staaten hinzugenommen mehr als fünf Millionen arbeitslose Jugendliche. Der internationale Vergleich der Quoten auf Basis von OECD-Daten zeigt dabei allerdings ein sehr differenziertes Bild.
Während in Dänemark lediglich rund 7,8 Prozent der Jugendlichen ohne Job sind, liegt die Quote in Griechenland mit 26,5 Prozent mehr als dreimal so hoch. Junge Menschen in Südeuropa sind viel häufiger von Beschäftigungslosigkeit betroffen als im Norden oder in der Mitte Europas. Ausnahmen dieses Nord-Süd-Gefälles sind Belgien und Finnland, wo ebenfalls nahezu jeder fünfte Jugendliche arbeitslos ist. In Frankreich und Spanien liegt die Quote bei 22, in Italien bei rund 24 Prozent. Aber generell ist die Jugendarbeitslosigkeit in allen Ländern höher als die der Gesamtgruppe der Erwerbsfähigen zwischen 15 und 64 Jahren.
Gemessen daran scheint das Problem in Deutschland mit einer Quote von rund 15 Prozent, deutlich unter EU-Durchschnitt, geringer zu sein. Zwei Punkte relativieren allerdings die Statistik: Die Studienzeiten sind In Deutschland länger als in anderen Ländern. Die jungen Leute erscheinen unter Umständen bis zum 30. Lebensjahr – oder noch länger – nicht im Zahlenmaterial. Außerdem sagt die Quote nichts darüber aus, welche Hürden deutsche Studenten im eigenen Land überwinden müssen, wenn sie nach einem Auslandsstudium auf Jobsuche gehen.
Auch die Länge der Übergangszeit zwischen Ausbildung und Anstellung ist aufschlussreich: In Frankreich etwa hatten laut einer Studie des »Vereins für die Einstellung von Führungskräften« nur 50 Prozent der Absolventen einer fünfjährigen Hochschulausbildung ein Jahr später eine Arbeit gefunden. Vergleichbar ist die Lage in Deutschland. Und ähnlich verhält es sich mit dem Übergang von der Schule in den Lehrberuf.
Die 25 EU-Gipfelteilnehmer hatten sich vorige Woche in Brüssel dazu verabredet, künftig jedem Jugendlichen sechs Monate nach Schulabschluss eine Ausbildungsstelle oder einen Job anzubieten. Einige Jahre später soll die Zeitspanne sogar noch um drei Monate sinken. Mit welchen Mitteln die Politiker europaweit Unternehmen dazu bringen wollen, ihren Ausbildungspflichten nachzukommen, das behielten die Staats- und Regierungschefs für sich.
Im Übrigen sind solche Zielstellungen nicht neu: Im Jahr 2000 hatten die Staatschefs in Lissabon bereits festgelegt, dass kein Jugendlicher in Europa länger als sechs Monate ohne Arbeits- oder Ausbildungsplatz bleiben soll. »Die Europäische Union als Ganzes kann hierzu lediglich Vorschläge machen und Empfehlungen geben, Ziele setzen«, erklärte unlängst die SPD-Europaabgeordnete Lissy Gröner. Die Umsetzung sei aber eine Sache der einzelnen Länder ...
Ob Hochschulabsolventen oder Schulabgänger, sie spielen in der Personalpolitik kleiner und großer Firmen trotzdem eine große Rolle. Immer mehr junge Leute betätigen sich als Zeitarbeiter oder werden als Praktikanten in der freien Wirtschaft regelrecht ausgequetscht. Die Bedingungen diktieren die Firmen ungeniert: Sie bieten ein »Höchstmaß an Selbstständigkeit«, aber bezahlen wollen sie dafür nichts. In manchen Ländern wird diese Ausbeutung sogar noch kräftig subventioniert. Warum sollten also die Unternehmen erst in teure Ausbildung investieren, wenn sie viel billiger gut ausgebildete Kräfte bekommen können?
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