Mit Portugal auf »Augenhöhe« - Frauen in EU immer noch schlechter bezahlt
Kritik musste sich Deutschland im neuesten »Bericht zur Gleichstellung von Frauen und Männern« gefallen lassen, der von EU-Kommissar Vladimír Špidla in dieser Woche vorgestellt wurde.
Frauen werden europaweit schlechter bezahlt als ihre männlichen Kollegen, ihre Gehälter liegen etwa 15 Prozent unter deren Bezahlung. Der Lohnabstand zwischen den Geschlechtern sei vor allem in Deutschland größer geworden, heißt es in dem Bericht, der dem EU-Gipfel Ende März vorgelegt werden soll. Demnach erhielten Männer im Jahr 2004 pro Arbeitsstunde durchschnittlich 23 Prozent mehr Geld als ihre Kolleginnen. Fünf Jahre zuvor hatte der Unterschied in Deutschland knapp 19 Prozent betragen. Vollzeitbeschäftigte Frauen in Westdeutschland verdienen übrigens durchschnittlich 23 Prozent weniger als Männer. In Ostdeutschland beträgt der Unterschied dagegen etwa zehn Prozent.
Ähnlich drastisch wie hier im Land fiel der Einbruch nur noch in Portugal aus, doch auch Spanien, Dänemark, Finnland, Belgien, Portugal und die Slowakei verzeichnen einen Rückschritt und befinden sich mit der Bundesrepublik auf »Augenhöhe«. In 14 der 25 Mitgliedstaaten hat sich die Einkommensdifferenz verringert, in vier Ländern blieb sie gleich. Špidlas Kommentar: »Es ist inakzeptabel, dass die eine Hälfte der EU-Bevölkerung es immer noch schwerer hat als die andere.«
Die Auflösung geschlechtsspezifischer Unterschiede in der Arbeitswelt gestalte sich im gesamten Europa schwierig, räumte die Kommission in dem Bericht ein. Die Beschäftigungsquote von Frauen ist mit 55,7 Prozent um 15 Prozent niedriger als die der Männer. Dies führe, so Špidla (Foto: AFP), zum Ausstieg vieler Frauen aus dem Arbeitsmarkt. Bei der Berufswahl beschränkten sich Frauen von vornherein häufig auf einige wenige Sektoren: Mehr als 40 Prozent könne man im Bildungs- und Gesundheitswesen oder in der öffentlichen Verwaltung antreffen, während die Quote bei den Männern in diesen Bereichen weniger als 20 Prozent betrage.
Kritisch sieht die Kommission auch die Tatsache, dass es nach wie vor zu wenige Frauen in Spitzenpositionen gibt. Sie stellen 32 Prozent der Managementkräfte, nur zehn Prozent der Vorstandsmitglieder und lediglich drei Prozent der geschäftsführenden Personen in größeren Unternehmen. Den extrem hohen Anteil von Teilzeitbeschäftigung in Deutschland sieht die Kommission als einen Beleg dafür, dass sich Frauen hier »großen Problemen bezüglich der Vereinbarkeit von Privat- und Berufsleben« ausgesetzt sähen.
Die Kommission fordert die EU-Mitgliedstaaten auf, sowohl Männer als auch Frauen beim Balanceakt zwischen Beruf und Privatleben zu unterstützen. Das könne beispielsweise durch ein umfangreicheres und besseres Angebot an Kinderbetreuungsmöglichkeiten erfolgen oder durch innovative und flexible Arbeitsbedingungen sowie eine gezielte Gleichstellungspolitik. Für Initiativen zum Abbau der Beschäftigungs- und Einkommensunterschiede zwischen Frauen und Männern könne auch auf Mittel aus den EU-Strukturfonds zugegriffen werden, meinte Špidla.
Mit den drastischen Einkommensunterschieden zwischen Frauen und Männern innerhalb der gesamten EU befasst sich auch ein Antrag von Bündnis 90/Die Grünen, der am 10. März im Bundestag beraten werden soll. Darin wird die Regierung aufgefordert, Chancengleichheit von Frauen und Männern auch in der privaten Wirtschaft gesetzlich festzuschreiben. Dazu solle ein Programm zur Gleichstellung von Frauen und Männern aufgelegt werden, »das insbesondere gesetzliche Regelungen zur Umsetzung der Chancengleichheit von Frauen und Männern in der Privatwirtschaft beinhaltet«. Frauen sollen vor allem bei Beförderungen und Qualifikationsmaßnahmen unterstützt und Benachteiligungen durch den Arbeitgeber sanktioniert werden.
Frauen werden europaweit schlechter bezahlt als ihre männlichen Kollegen, ihre Gehälter liegen etwa 15 Prozent unter deren Bezahlung. Der Lohnabstand zwischen den Geschlechtern sei vor allem in Deutschland größer geworden, heißt es in dem Bericht, der dem EU-Gipfel Ende März vorgelegt werden soll. Demnach erhielten Männer im Jahr 2004 pro Arbeitsstunde durchschnittlich 23 Prozent mehr Geld als ihre Kolleginnen. Fünf Jahre zuvor hatte der Unterschied in Deutschland knapp 19 Prozent betragen. Vollzeitbeschäftigte Frauen in Westdeutschland verdienen übrigens durchschnittlich 23 Prozent weniger als Männer. In Ostdeutschland beträgt der Unterschied dagegen etwa zehn Prozent.
Ähnlich drastisch wie hier im Land fiel der Einbruch nur noch in Portugal aus, doch auch Spanien, Dänemark, Finnland, Belgien, Portugal und die Slowakei verzeichnen einen Rückschritt und befinden sich mit der Bundesrepublik auf »Augenhöhe«. In 14 der 25 Mitgliedstaaten hat sich die Einkommensdifferenz verringert, in vier Ländern blieb sie gleich. Špidlas Kommentar: »Es ist inakzeptabel, dass die eine Hälfte der EU-Bevölkerung es immer noch schwerer hat als die andere.«
Die Auflösung geschlechtsspezifischer Unterschiede in der Arbeitswelt gestalte sich im gesamten Europa schwierig, räumte die Kommission in dem Bericht ein. Die Beschäftigungsquote von Frauen ist mit 55,7 Prozent um 15 Prozent niedriger als die der Männer. Dies führe, so Špidla (Foto: AFP), zum Ausstieg vieler Frauen aus dem Arbeitsmarkt. Bei der Berufswahl beschränkten sich Frauen von vornherein häufig auf einige wenige Sektoren: Mehr als 40 Prozent könne man im Bildungs- und Gesundheitswesen oder in der öffentlichen Verwaltung antreffen, während die Quote bei den Männern in diesen Bereichen weniger als 20 Prozent betrage.
Kritisch sieht die Kommission auch die Tatsache, dass es nach wie vor zu wenige Frauen in Spitzenpositionen gibt. Sie stellen 32 Prozent der Managementkräfte, nur zehn Prozent der Vorstandsmitglieder und lediglich drei Prozent der geschäftsführenden Personen in größeren Unternehmen. Den extrem hohen Anteil von Teilzeitbeschäftigung in Deutschland sieht die Kommission als einen Beleg dafür, dass sich Frauen hier »großen Problemen bezüglich der Vereinbarkeit von Privat- und Berufsleben« ausgesetzt sähen.
Die Kommission fordert die EU-Mitgliedstaaten auf, sowohl Männer als auch Frauen beim Balanceakt zwischen Beruf und Privatleben zu unterstützen. Das könne beispielsweise durch ein umfangreicheres und besseres Angebot an Kinderbetreuungsmöglichkeiten erfolgen oder durch innovative und flexible Arbeitsbedingungen sowie eine gezielte Gleichstellungspolitik. Für Initiativen zum Abbau der Beschäftigungs- und Einkommensunterschiede zwischen Frauen und Männern könne auch auf Mittel aus den EU-Strukturfonds zugegriffen werden, meinte Špidla.
Mit den drastischen Einkommensunterschieden zwischen Frauen und Männern innerhalb der gesamten EU befasst sich auch ein Antrag von Bündnis 90/Die Grünen, der am 10. März im Bundestag beraten werden soll. Darin wird die Regierung aufgefordert, Chancengleichheit von Frauen und Männern auch in der privaten Wirtschaft gesetzlich festzuschreiben. Dazu solle ein Programm zur Gleichstellung von Frauen und Männern aufgelegt werden, »das insbesondere gesetzliche Regelungen zur Umsetzung der Chancengleichheit von Frauen und Männern in der Privatwirtschaft beinhaltet«. Frauen sollen vor allem bei Beförderungen und Qualifikationsmaßnahmen unterstützt und Benachteiligungen durch den Arbeitgeber sanktioniert werden.
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